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Studie: Muslime fühlen sich wohl mit andersgläubigen Nachbarn

Brüssel/Wien – Die allermeisten Muslime mit Migrationshintergrund leben gern mit andersgläubigen Nachbarn zusammen. In einer Erhebung erklärten 92 Prozent der Befragten, sie fühlten sich in einer Nachbarschaft mit Andersgläubigen wohl oder würden sich dort wohlfühlen. Nur zwei Prozent hätten etwas dagegen, heißt es in der neuen Studie der EU-Grundrechteagentur in Wien. Ähnlich tolerant seien Muslime in Europa gegenüber Angehörigen ethnischer Minderheiten und auch gegenüber Menschen mit Behinderungen. Anders sieht es bei sexuellen Minderheiten aus. Hier würden sich 23 Prozent der Befragten mit schwulen, lesbischen und bisexuellen Nachbarn unwohl fühlen, 30 Prozent mit Transsexuellen oder Transgender als Nachbarn.
Werden die Beziehungen enger, wachsen auch die Bedenken. So sagten 17 Prozent der Muslime mit Migrationshintergrund, dass sie sich unwohl fühlen würden, wenn ein Familienmitglied einen Andersgläubigen heiraten würde. Fast die Hälfte (48 Prozent) würde sich allerdings mit eingeheirateten Verwandten einer anderen Religion sehr wohlfühlen.
Für die Studie wurden Befragungen von rund 10 500 Menschen in 15 EU-Ländern 2016 ausgewertet, darunter 940 in Deutschland. Alle waren entweder selbst Einwanderer oder stammten von mindestens einem eingewanderten Elternteil ab und bezeichneten sich als Muslime.                       epd