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Studie: Frauenanteil bei Studierenden im Südwesten unter 50 Prozent

Der Frauenanteil bei Studierenden in Deutschland ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Betrug die Quote zum Wintersemester 2013/14 noch 47,6 Prozent, waren es zehn Jahre später 50,9 Prozent, wie ein am Donnerstag in Gütersloh veröffentlichter Daten-Check des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) ergab.

Erstmals in Deutschland seien im Wintersemester 2021/22 mehr Frauen als Männer an einer Hochschule eingeschrieben gewesen. In Baden-Württemberg lag der Frauenanteil im Wintersemester 2023/24 mit 49,8 Prozent nach wie vor knapp unter der Hälfte. Für die Studie wurden Daten des Statistischen Bundesamtes zu Geschlechterzahl und -anteil für Studierende und Erstsemester in 63 Studienbereichen von Agrarwissenschaft bis Zahnmedizin ausgewertet.

Neben Baden-Württemberg gibt es noch vier weitere Bundesländer, in denen der Frauenanteil zum Wintersemester 2023/24 knapp unter 50 Prozent lag. Das sind das Saarland, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Bayern. Den höchsten Anteil an Studentinnen weist den Daten zufolge Thüringen mit 60,4 Prozent auf. Dieser gehe jedoch auch auf Fernstudierende zurück. „Das Fernstudium ermöglicht ein Studium neben Beruf und Familie“, erläutert das CHE.

Das beliebteste Fach bei beiden Geschlechtern ist den Angaben zufolge der Studienbereich Wirtschaftswissenschaften mit rund 226.000 männlichen und rund 205.000 weiblichen Studierenden. Sozialwesen und Psychologie liegen bei den Studentinnen auf den Plätzen zwei und drei, bei ihren Kommilitonen Informatik und Maschinenbau. Im Fach Veterinärmedizin sind Männer dagegen klar in der Unterzahl, hier sind rund neun von zehn Studierenden weiblich. Dafür weist der Studienbereich Elektrotechnik und Informationstechnik eine hohe Männerquote von 84,4 Prozent auf.

„Dass es Unterschiede in der Fächerwahl zwischen Männern und Frauen gibt, ist offensichtlich“, sagte Hachmeister. Ein Blick auf die absoluten Zahlen zeige aber auch, dass sich die Studienfachwahl insgesamt gesehen nicht so stark unterscheide, wie es „klischeehafte“ Ungleichgewichte in manchen Fächern vermuten ließen. So hätten im Wintersemester 2023/24 beispielsweise mehr Frauen in Deutschland Informatik (58.459) als Germanistik (53.987) studiert. (0506/06.03.2025)