Artikel teilen:

Studie: Baden-Württemberg braucht Wasserstoff-Importe

Den Wasserstoff, auf den die Politik als zukünftigen Energiespeicher setzt, kann Baden-Württemberg nicht selbst produzieren. Die langfristig günstigste Option sei der Transport aus anderen Ländern per Pipeline, ergab eine am Montag vom Umweltministerium vorgestellte Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (Fraunhofer ISE) mit Sitz in Freiburg. Die Studie ist als eine Grundlage für die Wasserstoffstrategie des Landes gedacht.

Mit Einsatz von erneuerbaren Energien wie Wind und Sonne soll künftig im großen Stil Wasserstoff produziert werden. Dieser wird dann etwa in Fahrzeuge getankt. Für die Studie wurden beispielhaft acht Regionen und Länder als mögliche Lieferanten ausgewählt: Ostkanada, Algerien, Marokko, die Vereinigten Arabischen Emirate, Norwegen, Finnland, Schottland und Spanien.

Die Studie hat untersucht, welche möglichen Standorte es für solche Produktionsanlagen in den ausgewählten Ländern gibt. Anschließend untersuchte Fraunhofer ISE mögliche Transportwege nach Baden-Württemberg. Betrachtet wurden die Kosten für Herstellung, Transport und eine eventuelle Rückwandlung. Wasserstoff lässt sich in verschiedenen Formen transportieren: Untersucht wurden daher neben gasförmigem Wasserstoff auch flüssiger Wasserstoff sowie die Derivate Ammoniak und Methanol.

Der Transport per Pipeline, so das Ergebnis, sei langfristig die kostengünstigste Importoption, insbesondere aus europäischen Ländern. Dass Baden-Württemberg nicht selbst genügend Wasserstoff produzieren könne, sei keine Frage der Kosten. Für das Jahr 2040 kalkulierte die Studie für die Eigenproduktion im Land zwischen 3,40 und 3,80 Euro pro Kilogramm Wasserstoff. Zum Vergleich: Die kalkulierten Bereitstellungskosten per Pipeline lagen 2040 zwischen 2,40 bis 4,30 Euro pro Kilogramm. Doch gebe es, so die Studie, im Südwesten nur begrenzte Flächen für die Produktion. (0469/03.03.2025)