Artikel teilen:

Stichwort: Grimme-Preis

Der undotierte Grimme-Preis ist der renommierteste Fernsehpreis in Deutschland. Er wird seit 1964 alljährlich im westfälischen Marl verliehen. Benannt ist er nach dem sozialdemokratischen Kulturpolitiker Adolf Grimme (1889-1963), der nach dem Zweiten Weltkrieg maßgeblich am Wiederaufbau des Rundfunks in Westdeutschland beteiligt war.

Die Auszeichnung soll Produktionen ehren, “welche die spezifischen Möglichkeiten des Mediums Fernsehen auf hervorragende Weise nutzen, weiterentwickeln und nach Form und Inhalt Vorbild für die Fernsehpraxis in der digitalen Welt sein können”.

Stifter der Auszeichnung ist der Deutsche Volkshochschul-Verband (DVV), organisiert wird der Preis vom Marler Grimme-Institut. Das Nominierungsverfahren ist in drei Stufen gegliedert. In der ersten Stufe können Zuschauer, Fernsehanstalten und Produzenten formlos Vorschläge einreichen. In der zweiten Stufe treffen Nominierungskommissionen daraus eine Auswahl. Schließlich befindet eine Jury über die Preisträger.

Insgesamt werden im Wettbewerb Auszeichnungen in vier Kategorien vergeben: Fünf sind möglich in den Kategorien “Fiktion” sowie “Information und Kultur”, jeweils drei in den Kategorien “Unterhaltung” und “Kinder und Jugend”. Hinzu kommen die vom DVV vergebene “Besondere Ehrung”, der Publikumspreis der Marler Gruppe sowie erstmalig 2022 der Preis der Studierendenjury.

Das Grimme-Institut steht wegen hoher Defizite derzeit vor einer Neuausrichtung. Am Grimme-Preis werde aber nicht gerüttelt, so NRW-Medienminister Nathanael Liminski (CDU). Das Institut solle sich künftig vielmehr noch stärker auf die Preise und den damit verbundenen Qualitätsdiskurs konzentrieren. Das Land NRW ist neben dem DVV wichtiger Gesellschafter und Hauptgeldgeber des Grimme-Instituts.