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Stele für NS-Widerstandskämpfer beschädigt

Die gläserne Stele für die NS-Widerstandskämpfer Elise und Otto Hampel in Berlin auf dem Weddinger Rathausvorplatz ist von Unbekannten beschmiert worden. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, wurden die zwei Schriftzüge am Samstag von Polizisten entdeckt. Der Staatsschutz ermittle wegen des Verdachts der Volksverhetzung. Im Wortlaut hieß es: „Wachet auf“ und „Wir müssen uns von der Hitlerei befreien und vom Zionismus“.

Die Stele erinnert an das Ehepaar Hampel, das am 8. April 1943 in Berlin-Plötzensee wegen Widerstands gegen den Nationalsozialismus hingerichtet wurde. Elise Hampel wurde 39 Jahre alt, ihr Ehemann Otto 45 Jahre alt. Beide hatten zwischen 1940 und 1942 im Umfeld ihrer Wohnung im Wedding sowie in Charlottenburg, Schöneberg und Kreuzberg handgeschriebene Postkarten verteilt, in denen sie zum Widerstand gegen das NS-Regime aufriefen.

Der Schriftsteller Hans Fallada (1893-1947) hat ihre Geschichte in seinem 1947 erschienenen Roman „Jeder stirbt für sich allein“ literarisch verarbeitet. Die Stele wurde in der Vergangenheit wiederholt beschädigt.