Sie bereiten den Boden dafür, “dass Zivilisation wachsen, gedeihen und aufblühen kann”, sagt der Bundespräsident. Und prangert eine Lust an Enthemmungen und am Überschreiten von Grenzen an.
Für die Bewahrung eines zivilen Verhaltens spielen nach Worten von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Wissenschaften und Künste eine wichtige Rolle. “Die Faszination der Gewalt, die Lust an der Enthemmung und am Überschreiten von Grenzen, die wir heute an so vielen Orten der Welt beobachten – all das wirkt auf mich manchmal wie eine Aufwallung gegen das zivilisatorische Prinzip, dass es überhaupt Regeln für unser Zusammenleben gibt”, sagte Steinmeier am Sonntag laut Redemanuskript in Berlin bei einem Abendessen für die Mitglieder des Ordens Pour le merite für Wissenschaften und Künste.
Eine fast allgegenwärtige Gewalt mache den Menschen wieder sehr bewusst, dass die Zivilisation eine dünne Haut sei, die jederzeit zerreißen könne, wie die DDR-Bürgerrechtlerin Bärbel Bohley einmal gesagt habe. “Einmal mehr stehen wir vor der großen Frage, wie wir diese dünne Haut schützen und pflegen können, wie es möglich ist, die Zivilisation zu bewahren und zu stärken. Das Gewaltverbot durchzusetzen und Gewalttäter zur Rechenschaft zu ziehen, das ist eine Aufgabe unseres demokratischen Rechtsstaates”, so Steinmeier.
Aber das allein reiche nicht aus. “Es sind nicht zuletzt die Wissenschaften und Künste, die den Boden dafür bereiten, dass Zivilisation wachsen, gedeihen und aufblühen kann”, betonte das Staatsoberhaupt.