Nachdenkliche Töne schlägt der Bundespräsident zum Weltfrauentag an. Nach vielen Jahren des Fortschritts würden die Rechte von Frauen vielfach zurückgedrängt. Dabei sei Gleichberechtigung ein Schlüssel für mehr Erfolg.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat einen Rückschritt bei der Gleichberechtigung von Männern und Frauen in vielen Ländern beklagt. “Global erleben wir, wie populistische Parteien den Eindruck erwecken wollen, Gleichstellung sei eine fixe Idee progressiver Kräfte”, sagte Steinmeier am Freitag in Berlin. Er sprach bei einer Veranstaltung zum Internationalen Frauentag (8. März) im Schloss Bellevue.
Weiter betonte der Bundespräsident: “Wir erleben große Tech-Unternehmen, die lange stolz auf ihre Modernität waren und nun neuerdings und nur auf das politische Kommando einer neuen Administration hin Diversitätsprogramme einstellen und von einer neuen ‘maskulinen Energie’ in Unternehmen und Gesellschaft schwärmen.” Auch die Frauenfeindlichkeit nehme zu, besonders im Netz. Die Folge sei, dass Frauen als Konsequenz immer öfter den Rückzug anträten, Bürgermeisterinnen zurückträten und Abgeordnete ihr Mandat niederlegten. Auch im neuen Bundestag sei der Frauenanteil auf 32,4 Prozent gesunken.