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Statistik: Weniger Kühe in Deutschland geben mehr Milch

Immer weniger Kühe, doch die produzieren immer mehr – Bei der Milchwirtschaft in Deutschland zeigen sich zwei entgegengesetzte Trends. Warum ist das so?

Die Kühe in Deutschland produzieren immer mehr Milch. Fast 9.500 Liter Milch hat ein einzelnes Tier im Schnitt im vergangenen Jahr produziert, rund ein Viertel mehr als noch vor zehn Jahren, wie die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung am Donnerstag in Bonn mitteilte. Ausgehend davon, dass Kühe etwa zehn Monate im Jahr gemolken würden, ergibt sich daraus ein Tagesschnitt von etwa 30 Litern pro Tier.

Noch deutlicher wird die Produktionssteigerung demnach im längeren Vergleich: Gegenüber 1990 habe sich die Milchmenge pro Tier annähernd verdoppelt, gegenüber 1950 sogar bald vervierfacht – damals gab eine Kuh etwa 2.480 Liter im Jahr.

Zurückzuführen ist diese Steigerung der Milchleistung laut dem Leiter des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft, Josef Goos, dabei auf vier Faktoren: “Zum einen auf den züchterischen Fortschritt sowie auf das an den Bedarf der Kuh angepasste Futter. Der dritte Faktor ist eine zunehmende Spezialisierung und ein Ausbau des Wissens der Halter. Auch finden die Bedürfnisse der Tiere mehr und mehr Berücksichtigung”, erklärte Goos auf Anfrage.

Gleichzeitig hat sich laut Bundesanstalt aber die Zahl der Milchhaltungsbetriebe und der Kühe insgesamt verringert. Wurden 2024 rund 3,6 Millionen Tiere in über 48.600 Betrieben gehalten, waren es zehn Jahre zuvor noch 4,3 Millionen Milchkühe in knapp 76.500 Betrieben. Daraus ergibt sich auch, dass die durchschnittliche Größe der einzelnen Betriebe in dieser Zeit zugenommen hat, von rund 56 auf etwa 75 Tiere.