Welcher Dirigent war 2024 am gefragtesten; welches Orchester das am meisten beschäftigte? Eine aktuelle Statistik gibt Auskunft, auch zu dem Thema Frauen am Dirigentenpult.
Der Finne Klaus Mäkelä (29) war im Jahr 2024 der am meisten beschäftigte Dirigent. Das geht aus einer Statistik des Klassische-Musik-Portals bachtrack.com hervor, die am Montag in London veröffentlicht wurde. Mäkelä verdrängte demnach den lettischen Dirigenten Andris Nelsons (46) von der Spitzenposition, die Nelsons 2023 noch innehatte. Auf Platz drei liegt der tschechische Dirigent Jakub Hrusa (43), aufgestiegen vom vierten Platz im Jahr 2023.
Bachtrack.com ist die nach eigenen Angaben größte Online-Suchmaschine für Veranstaltungen klassischer Musik. Sie hat für 2024 insgesamt 30.774 Konzert-, Opern- und Tanzaufführungen in 48 Ländern der Welt erfasst.
Unter den Top Ten der am meisten beschäftigten Dirigenten ist keine Frau. Nach Angaben von bachtrack.com stieg jedoch die Zahl der Engagements mehrerer bekannter Dirigentinnen deutlich. Dazu gehören Joana Mallwitz, Nathalie Stutzmann, Simone Young, Kristiina Poska und Marie Jacquot.
Das Portal weist allerdings darauf hin, dass Frauen am Dirigentenpult immer noch deutlich in der Minderheit seien. Laut der Statistik für 2024 wurden lediglich 13 Prozent aller Konzerte von Frauen dirigiert; 2023 waren es noch weniger, nämlich 11 Prozent. Unter den 50 meistbeschäftigten Dirigenten findet man laut bachtrack.com lediglich 5 Frauen, unter den 100 meistbeschäftigten Dirigenten insgesamt 13.
Anders sieht es in den Top Ten der Violinisten aus. Dort sind nach der Erhebung von bachtrack.com ebenso viele männliche wie weibliche Solokünstler vertreten; angeführt von dem Deutsch-US-Amerikaner Augustin Hadelich (40), der am häufigsten in den Konzerthallen auftrat, vor Renaud Capuçon. Auf den Plätzen drei, vier und fünf folgen Isabelle Faust, Lisa Batiashvili und Patricia Kopatchinskaja.
Bei den Cellisten finden sich noch drei Frauen in den Top Ten, die von dem Briten Sheku Kanneh-Mason (25) angeführt wird. Das sind laut bachtrack.com Sol Gabetta aus Argentinien auf Platz drei, die Österreicherin Julia Hagen auf Platz fünf und die US-Amerikanerin Alisa Weilerstein auf Platz zehn.