Die Armutsgefährdungsquote in Niedersachsen ist im vergangenen Jahr leicht gesunken. Sie entsprach 2023 dem Bundesschnitt von 16,6 Prozent, im Vorjahr betrug sie in Niedersachsen noch 17,1 Prozent, wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen am Dienstag mitteilte. Demnach waren circa 1,34 Millionen Menschen von relativer Einkommensarmut betroffen. Die Quote hält sich seit mehr als zehn Jahren im Bereich von 15 bis rund 17 Prozent. Als armutsgefährdet gilt, wer weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen monatlichen Haushaltsnettoeinkommens zur Verfügung hat.
Bei den neuen Zahlen handelt es sich laut Landesamt um Erstergebnisse aus dem Mikrozensus 2023. Demnach verringerte sich die Armutsgefährdungsquote bei Kindern und Jugendlichen 2023 sogar um 1,7 Prozentpunkte, bei jungen Erwachsenen bis unter 25 Jahre um 1,1 Prozentpunkte. Hingegen stieg die Armutsgefährdung im Alter ab 65 Jahren um 0,1 Prozentpunkte. Ebenfalls zugenommen hat der Statistik zufolge die Armutsgefährdung von Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit (plus 1,7 Prozentpunkte). Bei den Deutschen fiel sie um 1,2 Prozentpunkte niedriger aus als im Vorjahr.
Entscheidend für das Armutsrisiko ist laut Landesamt auch die Haushaltskonstellation, in der Menschen leben. Einpersonenhaushalte wiesen den Angaben zufolge mit 26,6 Prozent eine mehr als dreimal so hohe Armutsgefährdungsquote auf wie Paare ohne Kinder (8,9 Prozent) oder Paare mit einem Kind (8,7 Prozent). Bei Paaren mit zwei Kindern betrug die Armutsgefährdungsquote 10,9 Prozent, bei Paaren mit drei oder mehr Kindern 27,3 Prozent und bei Alleinerziehenden 41,7 Prozent.