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Stark-Watzinger: Unis müssen gegen Antisemitismus vorgehen

Nach den antisemitischen Vorfällen der FU Berlin meldet sich Bildungsministerin Stark-Watzinger zu Wort – und fordert Exmatrikulationen als Sanktionsmöglichkeit.

Bettina Stark-Watzinger (FDP) ist seit 2021 Bundesministerin für Bildung und Forschung
Bettina Stark-Watzinger (FDP) ist seit 2021 Bundesministerin für Bildung und ForschungImago / Rüdiger Wölk

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) fordert von Universitäten, bei Antisemitismus konsequent zu handeln. „Antisemitismus, Hass und Hetze sind nicht von der Meinungsfreiheit gedeckt“, sagte die Ministerin der Düsseldorfer Rheinischen Post. In vielen Bundesländern sei eine Exmatrikulation in schweren Fällen möglich. „Wir brauchen diese Sanktionsmöglichkeit.“ Hochschulleitungen müssten in Fällen von Antisemitismus zudem vom Hausrecht Gebrauch machen.

Die Ministerin sagte der Zeitung: „Wer nur in Veranstaltungen brüllt und keine Antwort erwartet, der hat erkennbar kein Interesse an einer Debatte. Das können wir nicht hinnehmen.“ Das Schlimmste sei für sie, dass sich viele jüdische Studenten mittlerweile unsicher fühlten, betonte Stark-Watzinger. „Das ist ein schleichendes Gift für unsere Gesellschaft.“

An der Freien Universität Berlin war im Januar ein jüdischer Student angegriffen und schwer verletzt worden. Auch andere Hochschulen in Deutschland melden seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023 und den Krieg in Gaza vermehrt antisemitische Vorfälle.