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Stardirigent Thielemann setzt auf Rausch durch Musik

Lieber zehnmal “Tristan” hören als zehn Flaschen Wein trinken: Stardirigent Christian Thielemann verlässt Dresden in Richtung Berlin und lobt die Kraft der Töne.

Für den deutschen Stardirigenten Christian Thielemann ist Musik Grenzüberschreitung: “Ich möchte den Menschen mit der Musik zeigen, dass wir Grenzen überschreiten können, die im Leben unmöglich wären”, sagte der scheidende Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle am Freitag der “Sächsischen Zeitung” in Dresden. “Würden wir zehn Flaschen Wein trinken, hätten wir eine Alkoholvergiftung. Hören wir zehnmal den ‘Tristan’, erweitert der Rausch unser Bewusstsein.”

Thielemann ist ab der Spielzeit 2024/25 Generalmusikdirektor an der Berliner Staatsoper, wo er die Nachfolge von Daniel Barenboim antritt. Er besitzt ein Haus in Potsdam.

In Dresden habe er sich aber auch wohlgefühlt, so der 65-Jährige, der am Sonntag, Montag und Dienstag seine letzten Konzerte in alter Funktion in der Elbstadt gibt. Man verstehe hier, gut zu leben und zu feiern. “Bei August dem Starken gab es doch auch kein Müsli”, so Thielemann. “Selbst in der Frauenkirche muss sich Lebensfreude widerspiegeln. Die Trompeten sollen schmettern.”