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Stabwechsel an der Spitze der Stiftung Preußischer Kulturbesitz

Nach fast zwei Jahrzehnten übergibt Hermann Parzinger die Geschicke der Stiftung Preußischer Kulturbesitz an seine Nachfolgerin. Marion Ackermann muss die bereits beschlossene Reform umsetzen.

Nach 17 Jahren Amtszeit ist der bisherige Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, mit einem Festakt auf der Museumsinsel Berlin verabschiedet worden. Zugleich wurde seine Nachfolgerin Marion Ackermann bei der Veranstaltung im Neuen Museum ins Amt eingeführt.

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer würdigte Parzinger vor rund 400 Gästen unter anderem als Richtungs- und Impulsgeber, Problemlöser in schwierigen Situationen und als “Leitstern auch in der europäischen Museumslandschaft”. Die Reform der Stiftung stehe durch sein engagiertes Mitwirken vor einem erfolgreichen Abschluss. Nachfolgerin Ackermann werde die Stiftung als “wichtigste und größte Kultureinrichtung Deutschlands” in eine gute Zukunft führen und sie auch international noch konkurrenzfähiger machen, sagte Weimer.

Ackermann erklärte, es werde künftig darum gehen, die Rolle der Stiftung als Repräsentanz Deutschlands neu und zeitgemäß zu erzählen – “mit all seinen künstlerischen und kulturellen Hervorbringungen, in all seiner Vielfalt”. Auch die Stärkung von Bildung und Vermittlung werde wesentlich sein.

Die Kunsthistorikerin und Museumsdirektorin Ackermann war zuvor Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Der Archäologe Parzinger war seit 2008 Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, die mit ihren Museen, Bibliotheken, Archiven und Forschungsinstituten zu den bedeutendsten Kultureinrichtungen der Welt zählt. Sie wird von Bund und Ländern gemeinsam finanziert.

Der Bundestag hatte im Januar kurz vor der Bundestagswahl noch die Reform der Stiftung beschlossen. Sie soll künftig von einem kollegialen Vorstand geleitet, der Präsident oder die Präsidentin nur noch zeitlich befristet berufen werden. Auch sollen die einzelnen Einrichtungen stärker in Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Die Reform tritt Anfang Dezember in Kraft. Ab dem kommenden Jahr bekommt die Stiftung zudem mehr Geld von Bund und Ländern.