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SPD und Linke gegen Abschaffung kirchlicher Feiertage

Feiertage streichen und mehr arbeiten für die schwächelnde deutsche Konjunktur, so lautet das Rezept mancher Wirtschaftsexperten. Mehrere Parteien halten nichts davon – doch eine reagiert wohlwollend.

Der Vorstoß eines Wirtschaftsverbandes zur Abschaffung kirchlicher Feiertage stößt auf Ablehnung in der deutschen Politik. Armand Zorn, Fraktionsvize der SPD im Bundestag, sagte der “Welt” am Mittwoch: “Gesetzliche Feiertage fördern die Erholung und stärken damit auch die Leistungsfähigkeit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Deshalb ist für die SPD-Fraktion eine Reduktion der Feiertage weder geboten noch sinnvoll.”

Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft hatte zuvor mit einem entsprechenden Vorschlag für Schlagzeilen gesorgt. Europaweit habe Deutschland im Vergleich mit den Nachbarländern die meisten Feiertage. Einen davon zu streichen, “würde der deutschen Wirtschaft viel bringen und die Arbeitnehmer nicht stark belasten”, so die Argumentation. Zuvor hatte auch der Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Peter Adrian, seine Forderung nach der Streichung von Feiertagen zur Steigerung der Wirtschaftsleistung wiederholt.

Jörg Cezanne, Linke-Mitglied im Bundestags-Ausschuss für Wirtschaft und Energie, reagierte ebenfalls ablehnend. Es gebe immer mehr Stress und Burn-out-Erkrankungen. Der Vorschlag des Verbandes sei daher “aus dem letzten Jahrtausend” und löse keine Probleme.

Der wirtschaftspolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Leif-Erik Holm, äußerte sich hingegen positiv: “Ich wäre ja schon froh, wenn nicht noch zusätzliche Feiertage eingeführt würden, wie in einigen Bundesländern geschehen. Das können wir uns angesichts der wirtschaftlichen Lage ganz sicher nicht leisten.”