Der Paritätische Wohlfahrtsverband Niedersachsen kritisiert Auswirkungen des Wohngelds. Von der Subventionierung profitierten in erster Linie private Vermieterinnen und Vermieter oder „große Wohnungskonzerne, die ihre Mieten stetig erhöhen“, sagte die Vorsitzende, Kerstin Tack, am Mittwoch in Hannover. Damit kommentierte sie eine am Montag veröffentliche Studie des Statistischen Bundesamtes zum Wohngeld.
„Im Jahr 2023 haben 85 Prozent mehr Menschen in Niedersachsen Wohngeld in Anspruch genommen als noch im Vorjahr“, sagte Tack. Aktuell bezögen demnach 3,1 Prozent aller niedersächsischen Haushalte Wohngeld. Die Kosten für die Allgemeinheit beliefen sich auf 458,3 Millionen Euro. Dieses soziale Instrument, das alle zahlten, dürfe nicht „für privatwirtschaftliche Ertragssteigerungen missbraucht werden“.
Es könne nicht sein, dass es von privaten Vermietern und Wohnbaugesellschaften dazu genutzt werde, die Mietpreise stabil hochzuhalten oder gar erhöhen zu können. Die Vorsitzende forderte eine verstärkte Investition in den sozialen, genossenschaftlichen oder gemeinnützigen Wohnungsbau, um nachhaltig bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und die Mieten langfristig zu stabilisieren.