Der Sozialverband Deutschland (SoVD) fordert von der Stadt Hamburg den Bau von mindestens 5.000 Sozialwohnungen pro Jahr. „Nur so können Sie verhindern, dass die hohen Mieten die Menschen arm machen“, appellierte der Chef des Hamburger SoVD-Landesverbands, Klaus Wicher, an den Senat, wie der SoVD Hamburg am Mittwoch mitteilte. In den 1970er Jahren lag der Bestand an Sozialwohnungen in Hamburg laut SoVD bei 400.000 Einheiten, heute gebe es nur noch gut 78.000 Einheiten.
Die Mieten in Hamburg „fressen“ laut SoVD bei einem Viertel der Hamburgerinnen und Hamburger „so viel vom Einkommen auf, dass ihnen nur noch wenig zum Leben bleibt“, mahnte der Landesverband in seiner Mitteilung. Wicher befürchtet, dass die Mieten auch in Zukunft „hoch bleiben und vermutlich weiter ansteigen“. Er erinnerte daran, dass der Mietenspiegel zu Jahresbeginn an die aktuellen Gegebenheiten angepasst wird. „Die hohen Preise für Energie und Material sowie hohe Indexmieten werden ganz sicher zu Erhöhungen führen. Wer schon jetzt viel vom Einkommen für die Miete hinblättern muss, wird 2025 noch weniger Geld in der Tasche haben.“
Die Stadt Hamburg müsse „mehr als bisher den sozialen Wohnungsbau mit eigenen Projekten in Bewegung bringen, die hohen Kosten für Material durch überarbeitete Bauvorgaben reduzieren, Anträge vereinfachen, Genehmigungsverfahren verschlanken und noch mal genau prüfen, wo sich eine bauliche Nachverdichtung im Bestand lohnt“, forderte Wicher.