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SOS-Kinderdörfer-Preis für Film über Jungen im Nordirak

Der Dokumentarfilm „Rashid, l’enfant de Sinjar“ erhält den diesjährigen DOK.fest Preis der SOS-Kinderdörfer weltweit. Das Werk der slowenischen Regisseurin Jasna Krajinovic, die in Belgien lebt, sei „ein bewegender Dokumentarfilm über Widerstandskraft und die Frage, was Heimat bedeutet“, teilte das DOK.fest am Dienstag in München mit. „Die Kombination aus besonders starker Autorinnenleistung, beeindruckender Kameraarbeit und einem berührenden, ungeschönten Blick auf menschliche Schicksale führt zu einem Film, der sowohl künstlerisch als auch gesellschaftlich von hoher Relevanz ist“, hieß es in der Begründung der Jury.

Der Protagonist des Films, Rashid, habe als Kind die Verschleppung und Indoktrinierung durch den IS überlebt, hieß es in der Mitteilung weiter. Während seine kleine Schwester in Haft bleibt, können er und seine Familie nach Sindschar im Nordirak zurückkehren. Doch die Region bleibt instabil, der Hass gegen Jesidinnen und Jesiden flammt erneut auf. An der Schwelle zum Erwachsensein suche Rashid nach seinem Platz in einer Welt, die ihm kaum Chancen lässt. Sein Schicksal stehe stellvertretend für eine ganze Generation von Kriegskindern, für ihre Träume und Nöte.

Der DOK.fest Preis der SOS-Kinderdörfer weltweit lenke den Fokus auf die Schicksale von Kindern und Jugendlichen, „die unter Bedingungen aufwachsen, die wir uns kaum vorstellen können und möchten“, sagten die Festivalleiter Daniel Sponsel und Adele Kohout laut Mitteilung. Er prämiere oft Filme über Heranwachsende, die Entscheidungen von enormer Tragweite treffen müssten und die trotz ihres jungen Alters kraftvolle, faszinierende Persönlichkeiten seien. Bei „Rashid, l’enfant de Sinjar“ träfen alle diese Punkte gleichermaßen zu, so Sponsel und Kohout. Der Film „bewegt uns zutiefst“.

Die Vorständin bei den SOS-Kinderdörfern weltweit, Lanna Idriss, wies darauf hin, dass Millionen Kinder wie der Protagonist in Kriegs- und Konfliktgebieten aufwüchsen und ihr Leben lang mit den Folgen zu kämpfen hätten. „Ich freue mich, dass wir mit dem Dokumentarfilmpreis der SOS-Kinderdörfer weltweit eine Filmemacherin auszeichnen, die diesen Kindern eine Stimme gibt.“

Der DOK.fest Preis der SOS-Kinderdörfer weltweit wird gestiftet von B.O.A. Videofilmkunst und ist mit 3.000 Euro dotiert. Er will Aufmerksamkeit schaffen für Filme, die in besonderer Weise die Perspektive von Kindern und Jugendlichen sichtbar machen. Der Preis wird bei der Preisverleihung des DOK.fest München am 17. Mai um 19.30 Uhr im Amerikahaus verliehen. Am 18. Mai um 18 Uhr lädt SOS-Kinderdörfer weltweit anlässlich der Preisverleihung zu einem Film-Screening ins Amerikahaus ein. (1371/22.04.2025)