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Sorge um Berliner Spatzen

Weniger Teilnehmende, weniger Vögel und viel weniger Spatzen: Bei der diesjährigen bundesweiten Zählaktion „Stunde der Gartenvögel“ am zweiten Maiwochenende sind für Berlin laut Naturschutzbund (Nabu) wenig erfreuliche Ergebnisse herausgekommen. Die Zahl der gesichteten Vögel pro Garten sank in der Hauptstadt von 27,7 im Jahr 2024 auf 24,7, wie der Nabu Landesverband Berlin am Montag mitteilte. Damit seien rund zehn Prozent weniger Vögel gezählt worden als im Vorjahr. Der bundesweite Durchschnitt lag bei 28,45 Vögeln.

Besonders dramatisch sei der Rückgang bei den Haus- und Feldsperlingen ausgefallen, hieß es. Die Zahl der Hausspatzen brach um 28 Prozent ein, nachdem sie bereits in den Vorjahren deutlich zurückgegangen war. Die Zahl der Feldsperlinge habe sich im Vergleich zu 2024 sogar fast halbiert.

Die Ursache des Spatzen-Schwunds sei unbekannt, sagte der Berliner Nabu-Vorsitzende Rainer Altenkamp. Möglicherweise habe die Kombination aus Kälte und Trockenheit in diesem Frühjahr die Brut der Spatzen verzögert, weil es an Insektennahrung fehlte.

Trotz des Rückgangs verteidigt der Haussperling laut Nabu noch immer seinen Platz eins auf der Berliner Rangliste. Auf Platz zwei hielt sich der Star, während der Mauersegler die Ringeltaube von Platz drei auf Platz vier verdrängte. Die Kohlmeise landete auf Platz fünf.

Insgesamt wurden an dem Wochenende in der Hauptstadt 30.180 Vögel gezählt. An der Zählaktion beteiligt waren 1.900 Vogelfans (bundesweit: mehr als 57.000). Die Zählaktion fand zum 21. Mal statt.