Die Forscher sind begeistert: Bisher wusste man nur aus alten Quellen vom antiken Schlachtgetümmel vor den Toren Wiens. Nun belegt offenbar ein Fund, dass die Berichte stimmen.
In Wien sind Archäologen auf ein seltenes Grab mit Soldaten-Skeletten aus der Römerzeit gestoßen. Wie das zuständige Wien Museum am Mittwoch bekanntgab, wurden im Süden der österreichischen Hauptstadt bei der Sanierung eines Sportplatzes die Skelette von rund 150 Menschen entdeckt. Die Wissenschaftler sprechen von einem “Sensationsfund”.
“Der Fund ist der erste direkte Nachweis eines Schlachtgeschehens am Donau-Limes, das bisher nur über historische Quellen belegt werden konnte”, hieß es von dem Museum. Demnach sei es gegen Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr. an der Donaugrenze des Römischen Reiches immer wieder zu Kämpfen mit den Germanen gekommen. Seltenheitswert habe der Fund auch, da die Römer bis ins 3. Jahrhundert für gewöhnlich Feuerbestattungen praktizierten. Körperbestattungen stellten zu jener Zeit eine “absolute Ausnahme” dar.
Auf dem Gebiet der heutigen Bundeshauptstadt Wien befanden sich einst das römische Militärlager und die Zivilstadt Vindobona. Darauf, dass die bestatteten Menschen bei der Verteidigung starben, deuten laut den zuständigen Stadtarchäologen zahlreiche Verletzungen hin, etwa durch Dolche, Lanzen und Geschossbolzen. Bei den Skeletten handele es sich nach ersten Untersuchungen ausschließlich um Männer zwischen 20 und 30 Jahren.