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Söding kritisiert Fernbleiben von vier Bischöfen bei Reform-Dialog

Spaltung statt Synodalität? Vier deutsche Bischöfe erteilen einem geplanten Synodalen Gremium in der katholischen Kirche in Deutschland eine Absage. Laien-Vertreter Thomas Söding sieht darin einen Rückschritt.

Der Vizepräsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Söding, sieht die erneute Weigerung vier deutscher Bischöfe an der Teilnahme des bundesweiten Synodalen Gremiums als Rückschritt. “Unser Ziel in Deutschland ist es, mit einer geeinten Bischofskonferenz zusammenzuarbeiten und da muss der Widerstand der Vier überwunden werden”, sagte er am Freitag am Rande der Vollversammlung des kirchlichen Laien-Gremiums in Paderborn. Daran werde gearbeitet. ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp kündigte an, sie werde sich am Montag gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, zum Brief der vier Bischöfe zu äußern.

In dem am Donnerstag öffentlich gewordenen Schreiben hatten die Bischöfe Gregor Maria Hanke (Eichstätt), Stefan Oster (Passau), Rudolf Voderholzer (Regensburg) und Kardinal Rainer Maria Woelki (Köln) erneut dem sogenannten Synodalen Ausschuss eine Absage erteilt. Die von diesem Ausschuss angestrebte Gründung eines Synodalen Gremiums auf Bundesebene, dem auch alle Ortsbischöfe angehören sollen, lehnen sie ab und sehen dafür auch “keinerlei kirchenrechtliche Kompetenz” beim Ausschuss. Das Schreiben an die Präsidenten des Synodalen Ausschusses, Bischof Georg Bätzing und Irme Stetter-Karp, ist auf den 19. Mai datiert.

Der aktuell aus 70 Mitgliedern bestehende Synodale Ausschuss ist ein Ergebnis des 2019 von der Deutschen Bischofskonferenz und dem ZdK gestarteten Synodalen Wegs zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland. Anfang Mai hatten Bischöfe und Laien aus ganz Deutschland bei einer zweitägigen Sitzung des Synodalen Ausschusses erste Richtungsentscheidungen für eine Satzung getroffen, auf deren Grundlage ein Synodales Gremium auf Bundesebene entstehen könnte, in dem das gemeinsame Beraten und Entscheiden verstetigt werden soll. Dieses Gremium soll nach dem Willen der Mitglieder des Synodalen Ausschusses zu wesentlichen Entwicklungen in Staat und Gesellschaft Stellung nehmen und Grundsatzentscheidungen zu pastoralen Planungen und Zukunftsfragen der Kirche in Deutschland treffen.

Mit Synodalität ist gemeinsames Beraten und Entscheiden gemeint. Der griechische Begriff “synodos” bedeutet wörtlich übersetzt “gemeinsamer Weg”.