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Smartphone-App kann Darmkrebs erkennen

Darmkrebs lässt sich künftig auch mithilfe des Handys entdecken: Ein am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) unter die Lupe genommener Smartphone-basierter Stuhltest zur Darmkrebsfrüherkennung hat eine ähnliche Zuverlässigkeit wie klassische Labortests gezeigt, wie das DKFZ am Donnerstag in Heidelberg mitteilte. Diese patientenfreundliche Methode könne die niedrige Teilnahmequote an Vorsorgeuntersuchungen in Deutschland erhöhen.

Der neue Ansatz kombiniert einen Schnelltest für zu Hause mit einer Smartphone-Anwendung. Nutzer führen ein Teststäbchen dreimal in eine Stuhlprobe und stecken es dann in ein Röhrchen mit einer Lösung. Nach dem Schütteln werden – ähnlich wie beim Corona-Schnelltest – Tropfen auf eine Testkassette gegeben. Nach 15 Minuten macht man mit dem Smartphone ein Foto von dieser Testkassette. Die Ergebnisse zeigten, dass die Smartphone-Anwendung fortgeschrittene Krebsvorstufen in 28 Prozent der Fälle erkannte, der Labortest in 34 Prozent, hieß es.

Der Vorteil: Kein langwieriger Gang zum Arzt und kein Warten auf Laborergebnisse. Die Fähigkeit, gesunde Personen korrekt als negativ zu identifizieren, lag den Angaben zufolge bei beiden Verfahren bei 92 Prozent. Von den Studienteilnehmern, die den Smartphone-Test nutzten, bewerteten ihn 89 Prozent als sinnvolle Alternative. In Deutschland nehmen nur rund 20 Prozent der Berechtigten die angebotenen Darmkrebs-Früherkennungsmaßnahmen wahr – in den Niederlanden sind es über 70 Prozent. (1352/05.06.2025)