Der bulgarische Film „Silent Observers“ von Eliza Petkova hat den Hauptwettbewerb des 40.
Internationalen Dokumentarfilmfestivals DOK.fest München gewonnen. Der Film beobachte den Alltag der Menschen in einem abgelegenen bulgarischen Bergdorf aus der Perspektive von sechs Tieren, teilte das Internationale Dokumentarfilmfestival am Samstag mit. Der Hauptpreis „Viktoria DOK.international Main Competition“ wird vom Bayerischen Rundfunk gestiftet und ist mit 10.000 Euro dotiert.
„Silent Observers“ habe einen „kühnen experimentellen und beunruhigenden Soundtrack“ und zeige „epische Bergbilder“ hieß es in der Begründung der Jury. Jedes kleine Detail des Films erscheine akribisch geplant. Sie sei „beeindruckt von der kooperativen und liebevollen Beziehung“, die die Filmemacherin zu ihren Protagonisten habe, sowie „von der Infragestellung menschlicher Vorherrschaft“, so die Jury weiter. „Letztendlich lädt uns die vielschichtige Metapher der stummen Beobachter dazu ein, in unbekannte Gebiete vorzudringen und das Leben mit all seinen kreativen Möglichkeiten neu zu betrachten.“
Eine lobende Erwähnung sprach die Jury für „The invisible contract“ von Luciana Kaplan aus, ein sensibles Gesellschaftsporträt über Frauen, die in Mexiko-Stadt im Reinigungssektor arbeiten. Den Hauptpreis für Filme aus dem deutschsprachigen Raum, die „Viktoria DOK.deutsch Wettbewerb“ erhielt der Film „Wir erben“ des Schweizers Simon Baumann. Er handelt von den Eltern des Regisseurs, die als Bio-Pioniere nach Frankreich ausgewandert sind und ihm nun ihren Einödhof vererben wollen. Der Preis ist mit 7.500 Euro dotiert und wird von Sky gestiftet.
Den dritten Hauptpreis, die „Viktoria DOK.horizonte Competition – Cinema of Urgency“ erhielt der Film „Rashid, l’enfant de Sinjar“ über einen Jungen im Nordirak von der slowenischen Regisseurin Jasna Krajinovic, die in Belgien lebt. Der Preis für einen Film, der sein Augenmerk auf Länder mit instabilien Strukturen richtet, ist mit 5.000 Euro dotiert und wird von der Petra-Kelly-Stiftung gestiftet. „Rashid, l’enfant de Sinjar“ erhielt außerdem bereits den DOK.fest Preis der SOS-Kinderdörfer weltweit.
Der mit 3.000 Euro dotierte Student Award für herausragende Dokumentarfilme von Studierenden deutschsprachiger Filmhochschulen und Akademien geht an „Woman/Mother“ von Klara Harden über den Versuch, sich als Mutter nicht zu verlieren. Er wird gestiftet von der Filmproduktionsgesellschaft megaherz.