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Sicheres Pilzsammeln: Nabu gibt Tipps

Zum Auftakt der diesjährigen Pilzsaison warnt der Naturschutzbund (Nabu) in NIedersachsen vor Pilzvergiftungen. Sammlerinnen und Sammler sollten nichts essen, was sie nicht zu 100 Prozent kennen, sagte die Pilz-Expertin Rita Lüder am Freitag in Hannover. Pilze mit weißen Lamellen sollten Anfänger meiden. Darunter befänden sich tödliche und giftige Arten.

Lüder empfiehlt Anfängern, ausschließlich Röhrlinge zu sammeln. „Denn in unseren Gefilden gibt es keine Pilze dieser Art, die tödlich sind.“ Ist der Pilz bekannt, könne er kurz über dem Boden abgeschnitten werden. Ein unbekannter Pilz sollte vorsichtig aus dem Boden herausgedreht werden. „Nur wenn der komplette Fruchtkörper und alle Merkmale zu sehen sind, lässt der Pilz sich bestimmen“, sagte die Mykologin. In Europa gebe es keine kontaktgiftigen Pilze. Daher könne der Pilz bedenkenlos angefasst und begutachtet werden. Im Zweifelsfall könnten Pilzsachverständige zu Rate gezogen werden.

Der Nabu empfiehlt, Pilze frisch zu verarbeiten. Andernfalls können sie für einen Tag im Kühlschrank gelagert werden. Es gelte nur für den Eigenbedarf und nie mehr Pilze zu sammeln, als am selben Tag verarbeitet werden können, hieß es. Waldpilze dürften generell nie roh gegessen werden, sondern müssten 15 bis 20 Minuten erhitzt werden. Wenn nach dem Verzehr Vergiftungssymptome wie Übelkeit, Erbrechen, Herzrasen oder erschwertes Atmen auftreten, rät der NABU, unverzüglich einen Arzt oder eine Giftnotrufzentrale zu kontaktieren.

Bei der Bestimmung von Pilzen kann auch eine neue, maßgeblich in Niedersachsen entwickelte App helfen. Sie helfe bei der Bestimmung von Pilzen und richte sich insbesondere an Menschen, die keine sachkundigen Familienmitglieder oder Freunde hätten, teilte der niedersächsische Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) mit.