Rund 1.300 Kilometer wollen serbische Studierende auf dem Rad zurücklegen, um in Straßburg auf die politische Lage in ihrem Land aufmerksam zu machen. Sie fordern eine Reaktion der EU.
Mit einer ungewöhnlichen Aktion wollen sich Serbiens protestierende Studenten Gehör bei der Europäischen Union verschaffen: Sie planen, eine Gruppe per Fahrrad von der nordserbischen Stadt Novi Sad nach Straßburg zu schicken. Dort hoffen sie, auf Vertreter von EU-Institutionen und des Europarats zu treffen, wie serbische Medien (Montag) berichten.
Die Tour soll am Donnerstag starten und zwei Wochen dauern. Geplant sind laut Zeitungsberichten Zwischenstopps in mehreren europäischen Städten, darunter Budapest, Wien, München und Stuttgart. Ziel sei es, die Studenten anderer europäischer Länder auf die politische Lage in Serbien aufmerksam zu machen. Darüber hinaus sollen die teils mitgliederstarken serbischen Auslandsgemeinden mobilisiert werden.
Seit Monaten gehen in Serbien Regierungsgegner auf die Straße, um gegen die Regierung von Präsident Aleksandar Vucic zu demonstrieren. Als Auslöser gilt das Bahnhofsunglück von Novi Sad, bei dem im vergangenen November 16 Menschen unter einem einstürzenden Vordach starben. Ministerpräsident Milos Vucevic kündigte im Januar den Rücktritt seiner Regierung an. Kritiker werfen der EU vor, trotz einer zunehmend autokratischen Führung an Staatschef Vucic festzuhalten.