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Seit 100 Jahren gibt es Planetarien – Feiern in München und Jena

Am 21. Oktober vor 100 Jahren präsentierte das Deutsche Museum in München den weltweit ersten Sternenprojektor. Das Jubiläum wird unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ausgiebig gefeiert. Zum Jahrestag sind Festakte in München und im Zeiss-Planetarium in Jena geplant. Die Post gibt aus diesem Anlass eine Sonderbriefmarke heraus.

Inzwischen gibt es weltweit rund 4.000 Planetarien, in denen das Universum mithilfe modernster Projektionstechnik anschaulich erklärt wird. Besucher können dort wie in einem Raumschiff durchs All reisen und seine unendliche Weite erleben.

Das Jubiläum wird rund um den Globus bis 7. Mai 2025 begangen. Dann jährt sich der Start des Regelbetriebs im Münchner Planetarium zum 100. Mal. Steinmeier werde die gesamte Jubiläumszeit begleiten, heißt es vonseiten der Organisatoren.

Mit der Schirmherrschaft würdige der Präsident Planetarien als außerschulische Lernorte und “Tore zum Weltall”, sagt Björn Voß, Präsident der Gesellschaft deutschsprachiger Planetarien.

Eine Sonderausstellung im Deutschen Museum erinnert bereits seit Mai an die Weltpremiere von 1923: Zu sehen sind der damals verwendete Sternenprojektor und weitere besondere Exponate. Dazu zählen etwa das Habermehl-Astrolabium, eine drehbare Sternkarte aus dem 16. Jahrhundert, und mehrere Himmelsgloben. Unter der Zehn-Meter-Kuppel des Museums gibt es regelmäßige Vorführungen zum Sternenhimmel über München.

Museumsgründer Oskar von Miller (1855-1934) sei die Astronomie sehr wichtig gewesen, sagt Kurator Christian Sicka. “Für die Erklärung des Fixsternhimmels und des Sonnensystems wollte von Miller etwas bisher noch nie Dagewesenes schaffen.” Mit den bei der Firma Zeiss in Auftrag gegebenen Planetarien sei den Ingenieuren ein Meisterwerk der Technik gelungen. Von München habe sich die Innovation über den ganzen Globus verbreitet. Trotz Internet und Virtual Reality gingen noch heute jedes Jahr rund 100 Millionen Menschen weltweit in ein Planetarium.

Bei der ersten künstlichen Darstellung eines Sternenhimmels erzeugten nach Museumsangaben 31 Projektoren 4.500 Fixsterne. Heute können rund 7.000 Fixsterne sowie die Milchstraße mit rund 1,7 Milliarden Sternen in die Kuppel projiziert werden. Für astronomisch korrekte Bewegungen sorgt nicht mehr eine Mechanik mit einer Vielzahl von Zahnrädern, sondern ein Computer-Programm.