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Sechs weitere Traditionen werden immaterielles Kulturerbe

Die Kulturministerkonferenz der Länder und Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) haben am Mittwoch sechs weitere Traditionen in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Dazu gehören die Berliner Technokultur, das Bergsteigen in Sachsen, die Finsterwalder Sangestradition und der Kirchseeoner Perchtenlauf, teilte die Kulturministerkonferenz am Mittwoch in Berlin mit. Zudem wurden die Schwälmer Weißstickerei und die handwerkliche Apfelweinkultur des Viez aufgenommen. Die Liste umfasse nun 150 Einträge, hieß es.

Roth erklärte, die Neuzugänge veranschaulichten nicht nur die regionale Vielfalt und thematische Breite der gelebten Kultur in Deutschland. „Sie stehen auch für einen erweiterten Kulturbegriff, der sich gegen die absurde Trennung von E- und U-Kultur wendet“, sagte Roth. Bezeichnend sei dafür die Aufnahme der Berliner Technokultur. Diese stehe seit vielen Jahren für Werte wie Vielfalt, Respekt und Weltoffenheit. Der Begriff E-Kultur steht für „Ernste Kultur“ im Gegensatz zu „Unterhaltungs-Kultur“ (U-Kultur).
Der Vorsitzende der Kulturministerkonferenz und hessische Kulturminister, Timon Gremmels (SPD), sagte, die jüngsten Einträge unterstrichen die Vielfalt und die Lebendigkeit kultureller Praktiken. Mit der Liste wachse auch das Bekenntnis, Traditionen zu pflegen und langfristig für die nächsten Generationen zu bewahren.

Das bundesweite Verzeichnis würdigt den Angaben zufolge kreative, inklusive und innovative Kulturformen, die dem Fachkomitee Immaterielles Kulturerbe der Deutschen Unesco-Kommission vorgeschlagen werden.