Hamburger Schülerinnen und Schüler zieht es in die Welt: Im Schuljahr 2022/23 haben 6,52 Prozent aller Jugendlichen der Klassenstufen 9 bis 11 an einem Schüleraustausch teilgenommen, im bundesweiten Vergleich steht die Hansestadt damit auf dem ersten Rang, wie der Beratungsdienst Weltweiser am Dienstag in Bonn mitteilte. Hamburg lag demnach deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt von rund 2,5 Prozent aller Jugendlichen der Stufen 9 bis 11. Für die Studie hat Weltweiser mehrmonatige Schüleraustauschprogramme sowie auch außerschulische Programme wie Sprachreisen, Work & Travel, Freiwilligendienste und Praktika im Ausland ausgewertet.
Dabei zeigten sich im bundesweiten Vergleich deutliche Unterschiede: Nach Hamburg folgten Berlin mit 3,36 Prozent und Bremen mit 2,75 Prozent auf den Plätzen zwei und drei. Dagegen verzeichneten ostdeutsche Bundesländer und auch Bayern eher niedrige Austauschquoten: Laut Studie nahmen im vergangenen Programmjahr 1,03 Prozent der Jugendlichen aus Sachsen und 0,93 Prozent aus Bayern am Schüleraustausch teil. Thüringen bildete mit 0,84 Prozent das Schlusslicht.
Insgesamt verbrachten laut Studie rund 17.750 Schülerinnen und Schüler Zeit im Ausland, davon absolvierten etwa 13.000 Jugendliche einen mindestens dreimonatigen Schüleraustausch an einer öffentlichen Schule. Über 87 Prozent entschieden sich im Schuljahr 2022/23 für englischsprachige Länder wie die USA, Kanada, Neuseeland, Großbritannien, Irland oder Australien. Weitere gefragte Ziele waren Frankreich, Spanien, Japan sowie einige mittel- und südamerikanische Länder wie Costa Rica, Argentinien und Brasilien.
Besonders beliebt waren die Programme bei Mädchen und jungen Frauen: Rund zwei Drittel der Teilnehmenden beim Schüleraustausch und bei außerschulischen Austauschprogrammen waren weiblich, im Bereich Freiwilligenarbeit waren es fast 75 Prozent. Bei von Agenturen organisierten Work & Travel-Aufenthalten habe der Anteil junger Männer hingegen bei über 40 Prozent gelegen, hieß es in der Studie. Die meisten Freiwilligendienste wurden demnach 2022/23 in Afrika (über 30 Prozent) oder Asien (knapp 25 Prozent) geleistet, Work & Travel fand zumeist in Australien oder Neuseeland statt.