Im PEN-Zentrum steht ein erneuter Umbruch an. Nach dem Rücktritt von Präsident Oliver wird jetzt zum dritten Mal in drei Jahren eine Person für die Spitze der deutschen Schriftstellervereinigung gesucht.
Aus gesundheitlichen Gründen hat der Präsident der Schriftstellervereinigung PEN-Zentrum Deutschland, Jose F.A. Oliver, sein Amt niedergelegt. Das gab das PEN-Zentrum am Montag in Darmstadt bekannt. Sein “außergewöhnlicher Einsatz” und seine “visionäre Führung” hätten den literarischen Diskurs innerhalb und außerhalb des PEN bereichert, heißt es in der Mitteilung.
Oliver wurde im Herbst 2022 bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung gewählt und verantwortete zuletzt die PEN-Jahrestagung 2024 in Hamburg. Der im Schwarzwald geborene Lyriker und Essayist ist Träger des Heinrich-Böll-Preises der Stadt Köln. Seine Eltern kamen Anfang der 1960er Jahre aus Andalusien nach Deutschland. Eine Findungskommission soll nun eine Nachfolge für das Amt des PEN-Präsidenten finden.
Damit steht innerhalb weniger Jahre erneut ein Wechsel an der Spitze des PEN an. Vor der Wahl von Oliver gab es 2022 mit Josef Haslinger einen Interimspräsidenten. Zuvor war im Frühjahr der Autor Deniz Yücel nach kurzer Amtszeit als Präsident zurückgetreten. Yücel rief mit zahlreichen weiteren Autoren, Publizisten und Übersetzern eine eigene Schriftsteller-Vereinigung mit dem Namen PEN Berlin ins Leben.
PEN steht für Poets, Essayists, Novelists. Weltweit gibt es mehr als 150 Schriftstellervereinigungen, die im PEN International zusammengeschlossen sind.