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Scholz auf Kirchentag: Wir können ohne Zuversicht nicht leben

Der scheidende Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat vor einer verbreiteten Schwarzmalerei gewarnt. „Wir können ohne Zuversicht gar nicht leben“ sagte Scholz am Freitag unter großem Applaus auf dem 39. Deutschen Evangelischen Kirchentag. Obwohl er selbst keiner Kirche angehöre, schätze er den Beitrag der Kirchen für den Zusammenhalt der Gesellschaft sehr.

Die wichtigste Entdeckung des Christentums sei, dass wir „nicht nur an uns selber denken“, fügte Scholz hinzu: „Die wichtigste Errungenschaft des Christentums ist aus meiner Sicht die Entdeckung der Menschheit, dass wir alle Menschen sind, dass wir einander etwas schulden und uns im anderen wieder erkennen müssen.“ Scholz: „Wir sind Teil einer sehr großen Menschheit.“

Man könne vom Kirchentag zudem lernen, wie „wir uns für ein gutes Miteinander einsetzen“. Die Antwort auf die aktuellen existenziellen Herausforderungen sei der Zusammenhalt und der gegenseitige Respekt voreinander.

Daher wünsche er sich für die anstehenden Zukunftsfragen auch eine breitere politische Debatte: „Wir müssen eine komplexe Debatte zulassen.“ Es gebe Politiker in Deutschland, die „jede Woche etwas anderes sagen“, sagte Scholz. Zu denen habe er nie gehören wollen.

Der 39. Deutsche Evangelische Kirchentag findet bis Sonntag in Hannover statt. Das fünftägige Treffen steht unter der Losung „mutig – stark – beherzt“. Bundeskanzlerin a.D. Angela Merkel (CDU) war am Donnerstag zu Gast auf dem Protestantentreffen.