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Schauspieler Matthias Brandt erhält Deutschen Sprachpreis 2025

Der Schauspieler, Hörbuchsprecher und Autor Matthias Brandt erhält den Deutschen Sprachpreis 2025. Sprache lebe zuallererst im Klang und im gesprochenen Wort, begründete die Henning-Kaufmann-Stiftung für die deutsche Sprache in Kassel am Freitag die Wahl. „Der Preisträger zeigt in seiner Arbeit ein feines und sensibles Gespür für ihren Klang, und er hat seinem Publikum ihren Reiz und ihre Schönheit vor Augen geführt.“ Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird am 13. Juni im Rathaus Kassel verliehen.

Matthias Brandt, 1961 in Berlin als Sohn des damals Regierenden Bürgermeisters Willy Brandt und seiner Frau Rut geboren, ist mit zwei Muttersprachen, dem Deutschen und dem Norwegischen, aufgewachsen. Dies habe seine Sensibilität für Sprache und seine nuancenreiche Sprechweise begründet, so die Stiftung. „Sprache ist für ihn kein bloßes Werkzeug, um fertige Gedanken wiederzugeben, sondern ein Mittel, Personen und Gegenstände neu entstehen zu lassen“, lobte die Stiftung.

Brandt studierte an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover und gehört seit Mitte der 80er Jahre den Ensembles vieler Theater an, derzeit dem Berliner Ensemble. Seit 2000 arbeitet er auch für Film und Fernsehen, etwa als Kommissar Hanns von Meuffels in der Krimireihe „Polizeiruf 110“, als August Benda in „Babylon Berlin“ oder in Christian Petzolds preisgekröntem Film „Roter Himmel“ (2022). Daneben spricht Brandt Hörbücher und Hörspiele ein, für den Roman „Schöne neue Welt“ von Aldous Huxley (2014) und den Krimi „Der Himmel auf Erden“ (2010) erhielt er den Deutschen Hörbuchpreis. Zudem hat Brandt die autobiografischen Skizzen „Raumpatrouille“ (2016) und den Roman „Blackbird“ (2019) geschrieben. Brandt wurde mehrfach ausgezeichnet, im vergangenen Jahr erhielt er die Carl-Zuckmayer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz.

Der Deutsche Sprachpreis wird seit 1984 jährlich von der Henning-Kaufmann-Stiftung für Verdienste um die Pflege der deutschen Sprache vergeben. Stifter war der Gymnasiallehrer und Namenforscher Henning Kaufmann (1897-1980) aus Bad Kreuznach. Preisträger waren unter anderen der Sprachwissenschaftler Peter Eisenberg, der Theaterkritiker Gerhard Stadelmaier, das „Streiflicht“ der „Süddeutschen Zeitung“ und im vergangenen Jahr der Reclam-Verlag.