Berlin – Das Berliner Dokumentationszentrum Topographie des Terrors zeigt bis zum 5. November eine Ausstellung über die Vereinnahmung Martin Luthers (1483-1546) durch die Nationalsozialisten. Es sei die erste umfassende Ausstellung zur Rezeption Luthers in der NS-Zeit und stelle die staatliche wie auch die kirchliche Berufung auf den Reformator in den Mittelpunkt, erklärte der Direktor der Stiftung Topographie des Terrors, Andreas Nachama, in Berlin. Selten gezeigte Fotografien, Schrift- und Tondokumente sowie Reproduktionen von Drucken und Objekten böten einen Einblick in wesentliche Entwicklungen der christlichen Kirchen in der NS-Diktatur, sagte Kurator Ulrich Prehn. Der Titel „Überall Luthers Worte…“ der Schau bezieht sich auf eine Feststellung des 1945 ermordeten evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer aus dem Jahr 1937. Themen sind auch der unter den Nationalsozialisten florierende Kirchenbau, die sakrale Kunst im Nationalsozialismus sowie die Novemberpogrome 1938, am Vorabend von Luthers Geburtstag am 10. November. epd
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