Zum Martinsfest am 11. November zeigt der nordrhein-westfälische Landtag eine Ausstellung mit Playmobil-Figuren, Häusern und Fahrzeugen im Miniaturformat. In der Darstellung reite der heilige Martin mit zahlreichen Kindern mit leuchtenden Laternen durch die Bürgerhalle des Landtags, erklärte ein Sprecher am Freitag in Düsseldorf. Dazu würden die Geschichte von Sankt Martin, sein Vorbildcharakter gerade für Kinder und die Martinstradition im Rheinland erläutert. Die bis zum 1. Dezember laufende Schau „Kulturerbe Sankt Martin“ wurde mit Unterstützung des Heimat-Förderprogramms NRW realisiert.
Anlass der Ausstellung ist die aktuelle Bewerbung des rheinischen Martins-Brauchtums zur Anerkennung als Immaterielles Kulturerbe auf Bundesebene. Seit 2018 ist die Martinstradition bereits Immaterielles Kulturerbe des Landes NRW. „St. Martin steht mit seiner Geschichte des Teilens und der Nächstenliebe für zentrale Werte unserer demokratischen Gesellschaft“, erklärte Landtagspräsident André Kuper (CDU). Die von Ehrenamtlichen in den Städten und Gemeinden gepflegte Tradition sorge für leuchtende Kinderaugen bei den Umzügen.
Der Martinstag erinnert an den im November 397 gestorbenen Bischof Martin von Tours, der Kranke geheilt haben soll und als Wohltäter gilt. Am 11. November jeden Jahres laden Gemeinden, Kindergärten und Schulen zu Martinsumzügen und zum „Laternegehen“ ein. Der Legende nach teilte der heilige Martin als junger römischer Soldat seinen Mantel mit einem frierenden Bettler. In der folgenden Nacht erschien ihm Jesus Christus im Traum. Jesus trug darin das Mantelstück, das Martin dem Bettler gegeben hatte. Martin ließ sich daraufhin christlich taufen und wurde Geistlicher.