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Schau in Wittenberg zeigt Alltag von christlicher Täufergemeinschaft

Leben zwischen Tradition und Moderne – so lässt sich das Leben der Hutterer beschreiben. Die in Europa entstandene Täufergemeinschaft ist heute in Nordamerika zu Hause und lebt einen Alltag, der Außenstehende fasziniert.

Die Täufergemeinschaft der Hutterer steht im Mittelpunkt einer Fotoausstellung der Luther-Museen und der Lutherstadt Wittenberg. Die Ausstellung ist dreigeteilt in die Themen “Gemeinschaft”, “Alltag und Glaube” sowie “moderne Welt”. Entstanden seien faszinierende Bilder, die den Alltag der Hutterer zwischen Tradition und Moderne zeigten, sagte die Kuratorin der Ausstellung, Sophie Potente, am Donnerstag in Wittenberg.

Zu sehen sind Frauen in bunten, selbstgenähten Gewändern, die an alpenländische Trachten erinnerten. In Verbindung mit modernen Geräten wie Quads, Mähdreschern oder Smartphones werde so das Spannungsfeld sichtbar, in dem die Hutterer lebten. Der kanadische Fotograf Tim Smith erklärte, sein Ziel sei es, so viele Momente aus dem Alltag wie möglich festzuhalten. Dafür besuche er seit über 15 Jahren Kolonien der 500 Jahre alten Täuferbewegung.

Hintergrund der Ausstellung “Die Hutterer. Alter Glaube, neue Welt” ist die erste Erwachsenentaufe in Zürich im Januar 1525. Daraus seien die Täuferbewegungen, unter anderen die Hutterer entstanden. Benannt sind sie nach ihrem ersten Vorsteher Jakob Hutter. Im Jahr 1874 reisten die Hutterer endgültig von Europa nach Nordamerika aus. Heute leben in den USA und Kanada rund 45.000 von ihnen in etwa 500 eigenständigen Kolonien.