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Sattler-Friedenspreis für Menschenrechtler im Westjordanland

Versöhnung zwischen verfeindeten Menschen: Der christliche Sattler-Friedenspreis ehrt das Engagement für Palästinenser im Westjordanland. Die Auszeichnung wurde in Rottenburg übergeben.

Die israelisch-palästinensische Initiative Comet Middle-East (CME) ist am Mittwochabend in Rottenburg mit dem Michael-Sattler-Friedenspreis 2025 ausgezeichnet worden. Die Nichtregierungsorganisation arbeite seit 15 Jahren in ländlichen Gemeinden im Westjordanland und unterstütze palästinensische Familien beim Zugang zu Strom, Wasser und Internet, hieß es zur Begründung.

Die CME sorgt im besetzten Westjordanland mit der Installation erneuerbarer Energien dafür, dass Photovoltaikanlagen und Batterien Kühlanlagen und Molkereimaschinen antreiben könnten, wie Markus Weber von Pax Christi Freiburg sagte. “Das ermöglicht besonders Frauen eine einfachere Produktion von Milch- und Käseerzeugnissen als die bisher durch fehlenden Stromanschluss erzwungene Handarbeit.” Der Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit verbinde sich so mit ökologischen Anliegen und dem praktischen Zugang zu Grundgütern wie Strom, Wasser, Internet und Sicherheit.

Der Preis wird seit 2006 vom Deutschen Mennonitischen Friedenskomitee (DMFK) verliehen. “Etwa alle drei Jahre vergeben wir den Friedenspreis an Personen oder Gruppen, deren Arbeit vorbildlich ist im Einsatz für gewaltfreies Christuszeugnis, für Versöhnung zwischen verfeindeten Menschen oder Gruppen sowie für herausfordernden Dialog zwischen Religionen und Weltanschauungen”, so das Komitee.

Benannt ist der Preis nach dem aus Staufen bei Freiburg stammenden Benediktinermönch Michael Sattler (1490-1527), der zu einem führenden Anhänger der reformatorischen Täuferbewegung wurde. Sattler wurde im Mai 1527 in Rottenburg am Neckar als vermeintlicher Kirchenfeind auf dem Scheiterhaufen hingerichtet.