Die ehemalige Bundessprecherin der Grünen Jugend, Sarah-Lee Heinrich, wirft der Bundesregierung vor, zu wenig für sozial benachteiligte Menschen zu tun. Alleinerziehende Mütter etwa hätten es „schon lange nicht mehr erlebt“ eine Regierung zu haben, die sich darum kümmert, dass es ihnen besser geht, sagte Heinrich am Donnerstagabend in Frankfurt. In diesem Umfeld sei es für die AfD einfach zu argumentieren, dass sich die Ampel „nur fürs Gendern“, aber nicht für die Probleme der Menschen interessieren würde.
In der Diskussion zum Thema „Alles woke, oder was? Über Diversität, Moral und eine überhitzte Debatte“ plädierte Heinrich für mehr Klassenbewusstsein anstelle von individuellen Debatten, die sich auf Äußerlichkeiten beziehen. Rassismus sei für sie vor allem eine soziale Frage und komme aus einer Spaltung der Gesellschaft. Diese führe sie darauf zurück, dass es „Arm und Reich gibt und nicht unbedingt darauf, dass der richtige oder falsche Begriff gefallen ist“. So hätten etwa rassistische Ressentiments und negative Einstellungen gegenüber Geflüchteten viel mit Abstiegsängsten und Zukunftssorgen zu tun.