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Sächsische Linksfraktion würdigt Lothar König

Die Linksfraktion im sächsischen Landtag hat mit Trauer auf den Tod des am Montag verstorbenen Jenaer Jugendpfarrers Lothar König reagiert und den evangelischen Theologen für sein Engagement gegen Rechtsextremismus gewürdigt. Der Linken-Abgeordnete Rico Gebhardt erklärte am Dienstag an Dresden: „Sein lebenslanger Kampf für die Menschenrechte und gegen Nazis nötigt Respekt ab.“ Der 1954 geborene König sei nicht nur ein engagierter Pfarrer, sondern auch ein DDR-Oppositioneller und Antifaschist gewesen.

Gebhardt zufolge wurde Königs Engagement gegen Rechtsextremismus von Polizei und Staatsanwaltschaft kriminalisiert. Unter anderem musste er sich nach einer Demonstration gegen Neonazis in Dresden 2011 wegen schwerem Landfriedensbruch verantworten. Er soll zu Gewalt gegen Polizisten aufgerufen haben. Der Prozess wurde unter anderem nach falschen Zeugenaussagen und Rechtsverstößen der Anklage eingestellt.

Laut Gebhardt hat das „offensichtlich politisch motivierte Vorgehen“ der Behörden König „fast in den Ruin“ getrieben. „Es ist höchste Zeit, die Familie König um Entschuldigung zu bitten“, erklärte der Linken-Politiker. Bis zuletzt sei der Jenaer Pfarrer „aufrecht für Demokratie, Nächstenliebe, Frieden und Solidarität“ eingetreten. König habe sein Engagement als Bürgerrechtler auch nach 1990 fortgesetzt. Er sei „stets aktiver Teil der Zivilgesellschaft“ gewesen.