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Sachsens Landesregierung sagt Gespräch mit Bischöfen ab

Die Koalitionsverhandlungen in Sachsen haben offenbar ein langfristig geplantes Gespräch der Landesregierung mit mehreren Bischöfen platzen lassen. Das Treffen werde verschoben, teilten evangelische und katholische Kirche kurz vor dem Termin am Dienstag in Dresden mit. Hintergrund der Absage durch die Staatskanzlei seien die derzeit laufenden Gespräche zur Bildung einer neuen Landesregierung.

In Sachsen wollen CDU und SPD eine Minderheitskoalition bilden. Noch vor Weihnachten will sich Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) zur Wahl stellen. Für eine Wiederwahl braucht er zehn Stimmen aus der Opposition.

Das sächsische Kabinett trifft sich regelmäßig mit den leitenden Geistlichen der beiden großen Kirchen in Sachsen. Themen der Begegnung in diesem Jahr sollten die politische und gesellschaftliche Lage sowie die Förderung des gesellschaftlichen Friedens und Zusammenhalts sein. Auch Gründe und Ursachen für das Erstarken extremistischer Strömungen und Parteien sollten erörtert werden.

Eingeladen hatten der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, Tobias Bilz, und der Bischof des katholischen Bistums Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers. An dem Gespräch wollten neben Ministerpräsident Kretschmer und weiteren Regierungsmitgliedern auch die Bischöfe der katholischen Bistümer Görlitz und Magdeburg, Wolfgang Ipolt und Gerhard Feige, sowie der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Christian Stäblein und Friedrich Kramer, teilnehmen.