Weihnachten ist ein Wunder geschehen. Daran erinnern die Kirchen im Freistaat und laden ein, sich darauf einzulassen und trotz Unfrieden in der Welt die Hoffnung auf weitere Wunder zu teilen.
Sachsens Bischöfe haben den Menschen zu Weihnachten Mut zugesprochen. “Mit Jesu Geburt werden die Maßstäbe umgedreht. Er rückt mit seiner Person die Liebe ins Zentrum, die Situationen umdrehen, verändern kann”, sagte der katholische Bischof Heinrich Timmerevers an Heiligabend in Dresden. “Umkehr und Versöhnung sind meine Weihnachtswünsche angesichts der Spirale der Gewalt in der Ukraine und im Nahen Osten. Vielleicht dürfen wir erleben, dass entgegen allen menschlichen Hasses Wundersames und Überraschendes passieren wird.”
Weiter führte Timmerevers aus: “Weihnachten lädt ein, dass wir selbst Menschen werden, die andere positiv verwundern: Ob ein liebevolles Geschenk, eine kleine Geste der Aufmerksamkeit, ein freundliches Wort oder auch eine Entschuldigung. Das ist Weihnachten.” Er ermutigte die Menschen, sich im Staunen zu üben: “Das weihnachtliche Wundern und Staunen ist vielleicht auch eine Haltung, die wir uns das ganze Jahr über erhalten sollten. Sie werden uns helfen, Neuem und auch Fremden zu begegnen.”
Der evangelische Landesbischof Tobias Bilz rief in seiner Weihnachtsbotschaft dazu auf, sich nicht von Ängsten lähmen zu lassen. Im Moment nehme er bei den Menschen ein Gefühl des Ausgeliefertseins wahr, dass manchmal in einem seltsamen Kontrast stehe zu den tatsächlichen Lebensbedingungen, so der Bischof. Angesichts der komplexen Problemlagen und besorgniserregenden Entwicklungen in der Welt sei das Empfinden von Schutzlosigkeit und Ohnmacht groß.
“Ich wünsche mir und unserer Gesellschaft, dass wir nicht von einer perfekten Welt träumen, die andere für uns einrichten und bewahren, sondern uns stattdessen mutig ins Ungewisse hineinbewegen. Das können wir, wenn wir einem Gott vertrauen, der mit uns diesen Weg gehen wird”, hob Bilz hervor. “Gott vertraut uns seine Welt an und traut uns damals wie heute zu, dass wir das Richtige tun werden.”