Der Freistaat Sachsen will die Sanierung des seit Jahren vom Verfall bedrohten Meißener Kornhaus unterstützen. Die Mittel sollen aus dem Sonderprogramm Denkmalpflege fließen, wie das sächsische Regionalentwicklungsministerium am Montag in Dresden mitteilte. Sie würden für Maßnahmen eingesetzt, die über die reine Bauunterhaltung hinausgehen.
Zuerst hatte die in Dresden erscheinende „Sächsische Zeitung“ darüber berichtet. Im Sommer 2022 drohte dem Kornhaus auf dem Meißener Burgberg noch die
Zwangsversteigerung. Deutschlandweit sorgte das Denkmal damals für Schlagzeilen, weil es die rechtsextreme AfD erwerben und zu einem Tagungszentrum ausbauen wollte. Der Versteigerungstermin wurde jedoch abgesagt, weil die Eigentümer ihre Schulden zwischenzeitlich beglichen hatten.
Der Freistaat Sachsen hatte den Erwerb des historischen Gebäudes abgelehnt. Zuvor hatte die Stadtentwicklungsgesellschaft Meißen das Denkmal an ein österreichisch-italienisches Unternehmen verkauft. Der geplante Umbau zu einem Luxushotel scheiterte jedoch.
Ende 2023 war bekannt geworden, dass die Meißner Otto-und-Emma-Horn-Stiftung das Denkmal gegenüber dem Dom gekauft hat. Die Stiftung kündigte an, das Gebäude Schritt für Schritt sanieren zu wollen. Zuerst müsse das Dach neu gedeckt werden. Die Kosten dafür seien mit 900.000 Euro veranschlagt. Für die Sanierung braucht die Stiftung zahlreiche Spenden.
Das Kornhaus wurde 1493 als Zweckbau der Albrechtsburg errichtet. 2029 ist in Meißen eine sächsische Landesausstellung anlässlich der Gründung der Stadt vor 1.100 Jahren geplant.