In Sachsen-Anhalt gibt es deutlich mehr chronische Schmerzpatienten als im bundesweiten Durchschnitt. Durchschnittlich 711 von 10.000 Einwohnern leiden länger als sechs Monate an Schmerzen, heißt es im am Mittwoch in Magdeburg vorgestellten Barmer-Atlas zu chronischen Schmerzen. Damit liege Sachsen-Anhalt um 25 Prozent über dem Bundesdurchschnitt von 571 Betroffenen je 10.000 Einwohner, hieß es.
Am geringsten ist die Quote demnach im Landkreis Jerichower Land mit 531 Betroffenen je 10.000 Einwohner. Schlusslicht ist den Angaben zufolge der Kreis Mansfeld-Südharz mit 943 Betroffenen. Axel Wiedemann, Geschäftsführer der Barmer Sachsen-Anhalt, sagte, Schmerz mache den Alltag zur Tortur. Betroffene benötigten eine ganzheitliche Schmerztherapie. Sie solle verhindern, dass der Schmerz chronisch werde, sagte Wiedemann.
Wie aus dem Barmer-Atlas weiter hervorgeht, leiden bereits Menschen ab 40 Jahren unter chronischen Schmerzen. Bei den 40- bis 49-Jährigen sind landesweit demnach 351 von 10.000 Personen betroffen, bei den über 50-Jährigen bereits 744. Bei Betrachtung einzelner Branchen seien unter den 40- bis 59-Jährigen vor allem Beschäftigte im Gesundheits- und Sozialwesen mit 567 je 10.000 Einwohner betroffen, hieß es.
Die Datengrundlage bildet den Angaben zufolge der Morbiditäts- und Sozialatlas des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung, in dem Abrechnungsdaten aus dem Jahr 2021 analysiert würden. Bundesweit sind demnach am häufigsten Menschen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg von chronischen Schmerzen betroffen, am wenigsten in Hamburg und Bremen.