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Sachsen-Anhalt gedenkt Auschwitz-Befreiung vor 80 Jahren

Zum Holocaust-Gedenktag am 27. Januar wird das Ensemble des Magdeburger Puppentheaters in der Johanniskirche eine szenische Lesung aufführen. Auf dem Programm steht am Montag „Die Ermittlung“ des Autors Peter Weiss, teilte die Stadtverwaltung Magdeburg am Freitag mit. Das Theaterstück von 1965 thematisiert den ersten Frankfurter Auschwitz-Prozess von 1963 bis 1965. Musikalisch begleitet werde das Oratorium vom Magdeburger Domchor.

Am Montagvormittag wollen Sachsen-Anhalts Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) und die Magdeburger Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos) am Mahnmal „Magda“ einen Kranz niederlegen. Das 2001 aufgestellte Denkmal steht in unmittelbarer Nähe eines früheren Außenlagers des KZs Buchenwald, in dem 1944 und 1945 rund 550 Häftlinge, meist ungarische Juden, ums Leben kamen.

Die Landesregierung wird am Montag mit einer Gedenkveranstaltung an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz vor 80 Jahren erinnern. Dazu wird am Vormittag der Münchner Historiker Michael Wolfssohn in der Magdeburger Staatskanzlei sprechen. Er gilt als einer der bedeutendsten Kenner der deutsch-jüdisch-israelischen Beziehungen.

Auch in Halle und Dessau-Roßlau sind am Montag mehrere Veranstaltungen geplant. Am Vormittag will die Stadt Halle einen Kranz vor dem früheren Wohnhaus des NS-Opfers Kurt Koch ablegen. Nach Angaben der Stadt wurde er 1939 wegen homosexueller Kontakte zu einer Gefängnisstrafe verurteilt und überlebte mehrere Konzentrationslager. In Dessau-Roßlau soll es eine Kranzniederlegung am Denkmal für die Opfer des Faschismus im Stadtpark geben.