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Saar-Mobilitätsministerin: Nahverkehr auf Abruf trifft auf Zuspruch

Kurz nach Start der ersten Projekte für Nahverkehrsangebote auf Abruf im Saarland bewertet die zuständige Mobilitätsministerin Petra Berg (SPD) diese positiv. „Die Investition erhält bereits nach wenigen Monaten guten Zuspruch“, sagte sie am Montag in Saarbrücken. Unter dem Titel „flitsaar“ ist das Modellprojekt im April im Landkreis St. Wendel für das Wochenende, im Juni in Spiesen-Elversberg für alle Wochentage gestartet – der südöstliche Saarpfalz-Kreis soll im Januar 2025 folgen. Nach fünf Wochen sei die Marke von 1.000 Buchungen in Spiesen-Elversberg geknackt worden, auch St. Wendel habe diesen Wert erreicht, erklärte Berg.

Mithilfe einer App oder telefonisch können Kundinnen und Kunden Buchungsanfragen für sogenannte On-Demand-Verkehre stellen. Die Software vermittelt laut Mobilitätsministerium zwischen den Buchungsanfragen sowie verfügbaren Fahrzeugen und versucht dabei, Fahrtwünsche mehrerer Kundinnen und Kunden unter Vermeidung größerer Umwege zu bündeln. Die Fahrten sind ohne Zusatzkosten mit einem regulären Ticket des Saarländischen Verkehrsverbunds (saarVV) oder mit dem Deutschlandticket möglich.

Ziel ist es der Mobilitätsministerin zufolge, die sogenannte letzte Meile zu überwinden. Wer aufgrund einer fehlenden Nahverkehrsverbindung mit dem Auto fahre, werde nämlich nicht an einem Bahnhof halten, um in einen Zug umzusteigen. Dementsprechend sei diese „letzte Meile elementar wichtig für einen guten ÖPNV“ und dafür, vom motorisierten Individualverkehr wegzukommen. Die Möglichkeit zur telefonischen Buchung habe den Nutzerkreis bereits erweitert, betonte Berg. So seien in Spiesen-Elversberg ein Drittel der Buchungen telefonisch erfolgt.

Auch Gelegenheitsnutzer griffen auf das Angebot zurück, erklärte die SPD-Politikerin. Das deute darauf hin, dass durch „flitsaar“ neue Kundinnen und Kunden gewonnen werden könnten. Seit Jahresbeginn und über die nächsten drei Jahre hinweg seien zwei Millionen Euro an Haushaltsmitteln für die Projekte eingestellt. Wenn sich diese so weiterentwickelten, wie es bisher den Anschein habe, könnten über „On Demand“ mehr Abonnements und Tickets verkauft werden, sagte Berg. Das könnte dann auch die Finanzierung dieses Nahverkehrs auf Abruf sicherstellen.