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Rund 84.000 politisch motivierte Straftaten – Rekordniveau

Noch nie wurden in Deutschland so viele Straftaten mit politischem Hintergrund erfasst wie 2024. Ihre Zahl nahm gegenüber dem Vorjahr um rund 40 Prozent zu. Zwei Faktoren haben dazu wesentlich beigetragen.

Vor allem der Nahost-Konflikt und anstehende Wahlen haben 2024 in Deutschland zu einem drastischen Anstieg an politisch motivierten Straftaten geführt. Die Sicherheitsbehörden erfassten mit rund 84.000 Fällen einen neuen Höchststand. Gegenüber dem Vorjahr entsprach dies einer Zunahme um 40 Prozent, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Statistik von Bundesinnenministerium und Bundeskriminalamt hervorgeht.

Etwas mehr als die Hälfte der verübten Taten wurde dem Bereich “rechts motiviert” zugeordnet (fast 42.800). Mit 48 Prozent gab es in diesem Bereich auch den größten Anstieg. Die Zahl der Fälle in Zusammenhang mit ausländischer Ideologie nahm um rund 42 Prozent auf rund 7.300 zu. Links motivierte Straftaten stiegen um 28 Prozent auf knapp 10.000. Taten in Zusammenhang mit religiöser Ideologie nahmen um 29 Prozent auf etwa 1.900 zu. Die restlichen gut 22.000 Fälle wurden keinem der vier Bereiche zugeordnet.

2024 war in Europa und in den Bundesländern Brandenburg, Sachsen und Thüringen gewählt worden. Hinzu kamen Kommunalwahlen in einigen Ländern. Ende des Jahres begann zudem der Bundestagswahlkampf. Im Kontext von Wahlen registrierten die Behörden im vergangenen Jahr fast 11.800 politisch motivierte Straftaten – nach rund 2.200 im Vorjahr.

2023 waren insgesamt erstmals mehr als 60.000 Straftaten mit politischem Hintergrund erfasst worden. 2015 hatte die Zahl noch unter 40.000 gelegen. Die Sicherheitsbehörden führen die Statistik der politisch motivierten Kriminalität seit 2001.