Zum Amtsantritt der neuen Bundesregierung hat ein zivilgesellschaftliches Bündnis eine „verantwortungsvolle Migrations- und Asylpolitik“ und einen „neuen Ton“ in der Debatte über Zuwanderung gefordert. „Der Wahlkampf war geprägt von einer aufgeheizten Stimmung, die sich vor allem gegen Geflüchtete und Zugewanderte richtete“, heißt es in einem am Dienstag unter anderen von der Gesellschaft für bedrohte Völker verbreiteten Appell. Das habe sich auch im Koalitionsvertrag niedergeschlagen. Die Ausgrenzung einzelner Gruppen schade dem gesellschaftlichen Zusammenhalt und nütze nur den Feinden einer freiheitlichen Demokratie. Zu den 293 Unterzeichnern gehören der DGB, Pro Asyl und der Paritätische Gesamtverband.
„Zugewanderte und hierher geflüchtete Menschen sind integraler Teil unserer Gesellschaft – sie gehören zu Deutschland“, erklärte das Bündnis. Nicht Geflüchtete und Zugewanderte spalteten die Gesellschaft, sondern eine Politik, die sich den strukturellen und sozialen Problemen zu lange nicht konsequent angenommen habe. Für die hohe Belastung von Kommunen und einzelnen Berufsgruppen im Zusammenhang mit Migration würden allein Geflüchtete verantwortlich gemacht, anstatt die tatsächlichen sozialen, politischen und finanziellen Ursachen dieser Belastung anzugehen.