Die Waffentypen, die das US-Militär ab 2026 in Deutschland stationieren will, befanden sich zum Teil schon einmal in der Bundesrepublik. 1983 stationierten die USA im Zuge der Nato-Nachrüstung unter anderem Tomahawk-Marschflugkörper, allerdings in einer anderen Version als die aktuell diskutierten. Im Kalten Krieg hatten die Flugkörper nukleare Sprengköpfe, heute geht es um konventionell bestückte Tomahawks.
Im Dezember 1987 schlossen die USA und die Sowjetunion den Vertrag zur Abrüstung aller atomaren Mittelstreckenwaffen (intermediate nuclear forces, INF). Im Rahmen des INF-Vertrags verschrotteten beide Seiten alle landgestützten Raketen und Marschflugkörper mit einer Reichweite zwischen 500 und 5.000 Kilometern. Das betraf auch die Tomahawks.
Der INF-Vertrag ist allerdings seit 2019 nicht mehr gültig. Der damalige US-Präsident Donald Trump setzte ihn außer Kraft, weil er Russland vorwarf, Raketen und Marschflugkörper zu entwickeln, die nach den Bestimmungen des Vertrags verboten waren. Russland beschuldigte seinerseits den USA, mit der Entwicklung von Raketenabwehrsystemen gegen den Vertrag zu verstoßen.