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Rostock: Kirchenmusikdirektor Hartwig Eschenburg gestorben

Der Rostocker Kirchenmusikdirektor Hartwig Eschenburg ist tot. Er sei am 4. Februar im Alter von 91 Jahren in Rostock verstorben, teilte der ehemalige Oberkirchenrat der evangelischen Nordkirche, Andreas Flade, mit. Eschenburg wurde 1934 in Warnemünde geboren, studierte evangelische Kirchenmusik in Halle (Saale) und schloss das Studium 1957 mit dem A-Examen ab.

Zunächst war Eschenburg Kantor und Organist an der Stiftskirche in Bützow. 1960 wurde er Kirchenmusiker der St. Johanniskirche in Rostock. 1964 gründete er den Rostocker Motettenchor, ein übergemeindliches Ensemble für anspruchsvolle Kirchenmusik.

Der Motettenchor sei bald über die Grenzen Mecklenburgs hinaus bekannt geworden, so Flade. Er sang an renommierten Orten wie der Thomaskirche in Leipzig, der Dresdner Kreuzkirche, dem Berliner Schauspielhaus und unternahm Konzertreisen unter anderem 1995 an die Westküste der USA zum Oregon-Bach-Festival mit einer Aufführung des „War-Requiems“ von Benjamin Britten in internationaler Besetzung.

Eschenburg war Kulturpreisträger der Hansestadt Rostock und des Landes Mecklenburg-Vorpommern. 1998 wurde ihm das Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland verliehen. 2020 erhielt er den Siemerling-Sozialpreis. Von 1987 bis 2002 war er Mitglied des Direktoriums der Neuen Bachgesellschaft und wurde später deren Ehrenmitglied.

Im Jahr 2000 trat Hartwig Eschenburg in den Ruhestand. Er wirkte noch bis 2017 als Honorarprofessor für Chorleitung und Oratorieninterpretation an der Hochschule für Musik und Theater Rostock.