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Rostock: Bündnis erinnert an NSU-Opfer Mehmet Turgut

Das „Bündnis in Gedenken an Mehmet Turgut“ veranstaltet nach eigenen Angaben am 24. und 25. Februar „ein Wochenende zur Erinnerung an den jungen Mann, der 2004 in Rostock von Neonazis aus rassistischen Motiven ermordet wurde“. Am Sonnabend (24. Februar) gebe es eine Demonstration, die unter dem Motto „In Gedenken an Mehmet Turgut – Antifaschismus und Antirassismus organisieren“ um 15 Uhr am Doberaner Platz in Rostock starte, teilte das Bündnis am Donnerstag mit. Sprechen werden neben Mustafa Turgut, Bruder des ermordeten Mehmet Turgut, auch antirassistische Gruppen aus Rostock sowie Vertreterinnen und Vertreter der Initiative „Keupstraße ist überall!“ aus Köln und des bundesweiten Netzwerks „NSU-Watch“.

Am Sonntag (25. Februar) lade das Bündnis um 14 Uhr gemeinsam mit der Hanse- und Universitätsstadt Rostock zu einer Gedenkveranstaltung ein. Diese finde am Denkmal im Neudierkower Weg statt, das seit 2014 an die Ermordung von Mehmet Turgut erinnert. Sprechen werden auch Mitlieder der Familie Turgut, Vertreterinnen und Vertreter des Bündnisses sowie Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger (Linke) und Barbara John (CDU), Ombudsfrau der Bundesregierung für die Hinterbliebenen und Opfer des Terrors des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU).

„Zum zwanzigsten Jahrestag der Ermordung von Mehmet Turgut und darüber hinaus ist es wichtig, die Erinnerung an ihn lebendig zu halten“, erklärte Mathias Mertens vom „Bündnis in Gedenken an Mehmet Turgut“ laut Mitteilung. Der Stadtgesellschaft sei es über die Jahre gelungen, ein aktives Gedenken zu etablieren. Jetzt komme es aber darauf an, dieses nicht als Symbolpolitik fortzuführen.

„Wir werden Familie Turgut weiter in der Forderung unterstützen, die Straße am Tatort in Mehmet-Turgut-Weg umzubenennen“, sagte Mertens. „Dass der zentralen Forderung der Hinterbliebenen so viel Ablehnung in den politischen Gremien entgegen schlägt, ist völlig unverständlich und frustrierend.“ Die Angehörigen von Mehmet Turgut hätten seit jeher den Wunsch geäußert, dass der Neudierkower Weg als Ort seiner Ermordung nach dem Verstorbenen benannt wird.

Der Kurde Mehmet Turgut war im Alter von 24 Jahren am 25. Februar 2004 im Neudierkower Weg in Rostock-Toitenwinkel durch mehrere Schüsse getötet worden, als er als Aushilfe an einem Döner-Imbiss arbeitete. Dies war der fünfte von zehn Mordanschlägen, die dem NSU zugerechnet werden.