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Rheinland-pfälzischer Justizminister Mertin überraschend gestorben

Der rheinland-pfälzische Justizminister Herbert Mertin (FDP) ist am Freitag überraschend im Alter von 66 Jahren verstorben. Die Landesregierung nehme in tiefer Trauer Abschied von einer „prägenden Persönlichkeit der rheinland-pfälzischen Politik“, heißt es in einer am Nachmittag verbreiteten Presseerklärung der Mainzer Staatskanzlei. Nach Angaben des Südwestrundfunks (SWR) war Mertin am Vormittag bei einer Feierstunde für ehrenamtliche Richter in Koblenz kollabiert und später im Krankenhaus gestorben.

Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) würdigte seinen Justizminister als klugen und integren Politiker mit ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn: „Herbert Mertin war eine feste Säule unserer Demokratie. Mit seiner Erfahrung, seiner Überzeugungskraft und seinem unerschütterlichen Einsatz für den Rechtsstaat hat er Rheinland-Pfalz über Jahrzehnte mitgestaltet.“ Der FDP-Fraktionsvorsitzende im rheinland-pfälzischen Landtag, Philipp Fernis, erklärte in einem Nachruf: „Sein jahrzehntelanger Einsatz für Rechtsstaatlichkeit, Freiheit und Demokratie hat Rheinland-Pfalz geprägt.“

Herbert Mertin wurde am 29. April 1958 in Chile als Sohn deutscher Auswanderer geboren, die nach dem Zweiten Weltkrieg nach Lateinamerika geflüchtet waren. In den 1970er Jahren war die Familie nach Deutschland zurückgekehrt. Der Rechtsanwalt und FDP-Politiker amtierte bereits von 1999 bis 2011 als rheinland-pfälzischer Justizminister und übernahm die Funtkion 2021 ein zweites Mal.