Einer Mehrheit von 56 Prozent der Menschen in Rheinland-Pfalz macht die Zahl der ins Land gekommenen Flüchtlinge mittlerweile Angst. In einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage für das SWR-Politikmagazin „Zur Sache Rheinland-Pfalz“ erklärte nur noch ein Drittel der Befragten, sie empfänden Flüchtlinge als Bereicherung für das Leben in Deutschland. 79 Prozent stimmten hingegen der These zu, die Zahl der Neuankömmlinge müsse „schnell und auf Dauer begrenzt werden“.
Eine große Mehrheit (88 Prozent) begrüßt auch die von der Bundesregierung angekündigten schnelleren Abschiebungen. Selbst 73 Prozent der Grünen-Anhänger würden dies befürworten. Die Flüchtlingsaufnahme und deren Versorgung funktioniert nach Ansicht der Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer eher schlecht als recht. Eine klare Mehrheit von 70 Prozent äußerte die Ansicht, Landesregierung und Behörden würden diese Aufgabe „weniger gut“ oder „gar nicht“ bewältigen.
Bei einer Landtagswahl am kommenden Sonntag hätte die regierende Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP weiterhin keine Mehrheit mehr. Mit 31 Prozent der Stimmen wäre die CDU die mit Abstand stärkste Fraktion im Mainzer Landtag, die SPD würde mit 22 Prozent auf einen historischen Tiefstwert fallen. Die AfD verbucht die höchste je gemessene Zustimmung und könnte mit 17 Prozent rechnen. Auch Grüne (zwölf Prozent), Freie Wähler und FDP (jeweils fünf Prozent) wieder im Parlament vertreten. Nur eine Minderheit der Menschen im Land glaubt allerdings, eine CDU-geführte Landesregierung würde die derzeitigen Herausforderungen besser bewältigen.
Die am Donnerstag veröffentlichten Daten basieren auf einer repräsentativen Befragung von 1.048 wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürgern. Das Meinungsforschungsinstitut „infratest dimap“ hatte sie telefonisch oder online befragt.