Nicht nur Asterix-Fans werden ihre helle Freude an dieser Kür haben: Ein lautmalerischer Fanfarenstoß ist Lateinwort des Jahres 2024. Es klingt wie “täterätätä”, aber halt antik. Und mit einem griechischen Akzent.
Ein Wort, das eigentlich keines ist, hat die Kür zum Lateinwort des Jahres 2024 gewonnen: “Retotatototato”. Das teilte die Bayerische Akademie der Wissenschaften am Freitag in München mit. Die Silbenfolge ahmt lautmalerisch den Fanfarenklang eines Blasinstruments nach. Das Wort wurde in eine Hauswand in Pompeji geritzt, kurz bevor im Jahr 79 nach Christus der Vesuv ausbrach und die Stadt zerstörte, hieß es zur Erläuterung.
Früher sei das Graffito als Zauberformel gedeutet worden. Griechische Musiknoten über den Buchstaben machten jedoch eine musikalische Deutung wahrscheinlicher. “Retotatototato” gewann die Abstimmung laut Mitteilung mit großem Abstand und vereinigte 60 Prozent der Voten auf sich. Auf dem zweiten Platz landete “revaleo” mit etwas mehr als 18,5 Prozent. Das Tätigkeitswort wird übersetzt mit “wieder fit sein”. An der Wahl beteiligten sich 999 Personen.
Der Wettbewerb wurde zum dritten Mal vom weltweit führenden Lexikon des antiken Lateins, dem an der Akademie beheimateten Thesaurus linguae Latinae (“Schatzhaus der lateinischen Sprache”) durchgeführt. Zur Wahl wurden fünf Begriffe gestellt. Bedingung: Keiner davon darf bisher in einem gängigen Latein-Lexikon stehen.